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Retrievervorbereitungsprüfung nach Tiroler
Muster (Dummy Trial Test) in Österreich
Retrievervorbereitungsprüfung
nach Tiroler Muster (Dummy Trial Test) |
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Zweck
Die Prüfung soll zeigen, dass der Hund bereits soweit ausgebildet ist,
dass die Teilnahme an weiterführenden Prüfungen des ÖRC, vornehmlich im
Working Test Bereich , sinnvoll erscheint. Sie soll weiters zeigen, dass
ein grundlegendes Verständnis des Hundeführers für retrievergerechte
Ausbildung, Prüfung und Führung vorhanden ist und dass seitens des
Hundes eine prinzipielle Eignung gegeben ist. Die Prüfungsordnung soll
die Leichtführigkeit der Retriever bei entsprechender Ausbildung
herausstellen.
Der Landesgruppe soll die Prüfung als Ziel dienen, auf das es im Kurs
nach Beendigung der Junghundeausbildung hinzuarbeiten gilt. Im Kurs wird
sich die Ausbildung sicherlich nicht auf die angeführten Aufgaben
beschränken - sie stellen aber einen wesentliches Grundgerüst dar.
Die "Landesgruppentrainer" kennen eine Reihe von Möglichkeiten, das
angestrebte Kursziel zu erreichen. Die Prüfung wird zum Abschluss des
Kurses in der hier beschriebenen Weise durchgeführt. Dem einzelnen
Führer soll aufgezeigt werden, in welche Richtung gearbeitet werden
sollte. |
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Allgemeine Bestimmungen
Die Prüfung kann das ganze Jahr über durchgeführt werden.
Zweckmäßigerweise wird die Landesgruppe die Prüfung einmal im Frühjahr
und einmal im Herbst durchführen. Das Gelände soll von Prüfung zu
Prüfung variieren und wird erst unmittelbar vor der Prüfung bekannt
gegeben.
Trainingsgelände und Prüfungsgelände dürfen nicht identisch sein.
Alle Österreichischen Working Test Richter sind berechtigt die Prüfung
abzunehmen.
Die Bewertung erfolgt ähnlich jener auf einem Working Test.
Diese Prüfung ist keine offizielle Prüfung des ÖRC - sie kann nicht in
das Leistungsheft eingetragen werden.
Die Prüfung wird erst einmal in der Landesgruppe Tirol in der Praxis
erprobt, eventuelle Modifikationen sind möglich und wahrscheinlich.
Hinweis für die Durchführung
Das Einverständnis der Grundeigentümer bzw. des Revierverantwortlichen
zur Prüfung ist einzuholen. Auf Bestimmungen des Naturschutzes sowie auf
Brut und Setzzeiten ist Bedacht zu nehmen.Der Veranstalter übernimmt keinerlei Haftung für entstandene
Verletzungen oder Schäden. Die Verantwortlichkeit liegt allein beim
Hundeführer.
Wertung
Jedes Fach wird nach einer Punkteskala von 0-20 bewertet. Mit einer Null
in einem Fach kann die Prüfung nicht bestanden werden. Hohe Punktezahlen
(18-20) werden nur für makellose Leistung vergeben.
In der Vergabe ihrer Punktewertungen sind die Richter frei, es besteht
kein Einspruchsrecht.
Eine "Nullrunde" wird dem Prüfling sofort nach Abschluss der jeweiligen
Aufgabe mitgeteilt, er kann aber weiterhin an der Prüfung teilnehmen. Es
steht den Richtern frei, auf Fehler die zu größeren Punkteabzügen
geführt haben hinzuweisen.
Gründe für eine "Nullrunde" sind : Hartes Maul ( deutlich sichtbare
Beschädigung des Dummys ), Schussscheue, wiederholtes Bellen oder
Winseln, Verweigerung ins Wasser zu gehen, Verweigerung zu Apportieren,
"Ausser-Kontrolle geraten", Wechseln des Dummys beim Apportieren, bei
Einspringen des Hundes kann die Aufgabe bei starken Punkteabzug einmal
wiederholt werden, ein abermaliges Einspringen führt zur "Nullrunde".
Der Hundeführer kann stimmlich sowie mit Hand- und Pfeifsignalen auf den
Hund einwirken. Übertrieben lautes "Handling" führt jedoch zu
Punkteabzügen. |
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Reihung
Bei einem Maximum von 100 Punkten
90 - 100 Punkte Vorzüglich
70 - 90 Punkte Sehr Gut
50 - 70 Punkte Gut
Niedere Punktewerte Bestanden
bei Nullrunde Nicht bestanden
Körperliche Züchtigung des
Hundes auf der Prüfung führt zum Ausschluss. Ebenso Aggression des
Hundes anderen Personen oder Hunden gegenüber. Weiters den
Prüfungsablauf störendes "Ausser- Kontolle -Geraten" des Hundes und
Hetzen von Wild.
Beim Antreten zur Prüfung unterwerfen sich die Prüflinge dem Urteil der
Richter. Die Anordnungen der Organisation sind zu befolgen - in
Warteposition sind die Hunde an der Leine zu halten und haben sich ruhig
zu verhalten. Bei den Prüfungsablauf störendem Verhalten kann der
Teilnehmer vom Veranstalter von der Prüfung ausgeschlossen werden.
Es besteht kein Alterslimit. Bei Nichtbestehen kann die Prüfung zu einem
späteren Zeitpunkt wiederholt werden.
Die Prüfungstaxe beträgt 25 Euro und ist bei der Anmeldung zu bezahlen.
Die angegebenen Aufgaben werden absichtlich nicht bis ins letzte Detail
ausformuliert. Dies um richterliche Freiheit und Gestaltungswillen nicht
einzuschränken, vor allem aber um die Gegebenheiten unterschiedlicher
Prüfungsreviere berücksichtigen zu können. (Nicht das Revier wird für
die Prüfung ausgesucht, sondern die Prüfung wird dem Revier angepasst!). |
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Aufgabe 1 "Führigkeit"
Führigkeit an der Leine, Tempowechsel, Richtungswechsel, Drehung am
Stand, Umgehung von Hindernissen u.s.w.
Absitzen und Ableinen
Führigkeit ohne Leine, Tempowechsel, Richtungswechsel u.s.w.
Vor einem Hindernis wird der Hund abgesetzt, der Führer ruft den Hund
erst ab nachdem er das Hindernis (Bachlauf, Baumstamm, Zaun oder Graben)
überwunden hat. Der Hund wird an einer vom Richter bestimmten Stelle
abgelegt, der Hundeführer entfernt sich, kann dabei durchaus eine
bestimmte Zeit außer Sicht sein, wenn wieder Blickkontakt besteht wird
als Ablenkung von einem Helfer ein Dummy geworfen. Der Hundeführer geht
wieder zu seinem Hund zurück und leint ihn an. Das Ablenkungsdummy wird
vom Helfer aufgehoben!
Bei dieser Übung kann der Hundeführer immer wieder mit leiser Stimme auf
den Hund einwirken, Handzeichen sind erlaubt.
Bewertet wird auch die "Harmonie" von Hund und Führer und der freudige
Wille zur Zusammenarbeit.
Versucht der Hund auf das Dummy einzuspringen nimmt der Helfer das Dummy
sofort an sich, die Übung wird nochmals wiederholt, der Hund aber stark
herunterbewertet (max. halbe Punktzahl möglich) |
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Aufgabe 2 "Heikes Übung"
Der Hundeführer erhält ein Dummy und geht mit seinem Hund unangeleint
ca. 50 Schritt , dann setzt er den Hund ab entfernt sich noch einige
Schritte vom Hund und legt das Dummy für den Hund sichtig ab. Ohne Leine
wieder zurück zum Ausgangspunkt. Von da aus wird der Hund zum
Apportieren geschickt. Der Hund muss nicht vorsitzen, Unterstützung mit
Handzeichen, Pfeife oder Stimme - soweit es nicht zu lautem "handling"
ausartet - ist gestattet. Bewertet wird das freudige Apportieren. |
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Aufgabe 3 "Marked Retrieve"
Der Hund sitzt frei neben dem Führer - ein Helfer wirft in ca.50 m
Entfernung unter Schussabgabe ein Dummy hoch - auf Richteranweisung wird
der Hund geschickt. Springt der Hund ein, nimmt der Helfer das Dummy
sofort an sich. Ein zweiter Versuch (bei max. halber Punkteanzahl) ist
gestattet. |
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Aufgabe 4 "Freiverlorensuche"
In einem Gelände ca.30x 30 mit höherem Bewuchs (z.B. Schilf,
Stauden, hohes Gras ) werden 3 Dummys deponiert und der Hund zur Suche
geschickt. Der Hund darf dabei stimmlich unterstützt werden und soll im
Suchengebiet gehalten werden. Sollte er das Suchengebiet verlassen, soll
ihn der Hundeführer ins Gebiet zurücklenken. Ist dies nicht möglich,
kann er auch neuerlich angesetzt werden.
Löst sich der Hund nicht vom Führer wird ein Dummy sichtig ins
Suchengebiet geworfen, der Führer entfernt sich mit seinem Hund ca. 100
Schritt kommt dann zum Ausgangspunkt zurück und schickt den Hund
neuerlich. Er kann dann aber max. die halbe Punktezahl erreichen.
Ein Hund der sich aber auch dann noch nicht vom Führer löst, kann nicht
bestehen - ebenso wie ein Hund der nicht findet. |
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Aufgabe 5 "Wasserannahme"
Sichtig geworfenes Dummy in oder über Wasser. Ein Hund, der das Wasser
nicht annimmt oder den Apport verweigert kann nicht bestehen. |
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